Heiliger Tausch der Zeit

Do 28.08.2025

Mt 24:42-51 Vom treuen und bösen Knecht

Der Text

Aus dem griechischen Text.

42 Darum wacht! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.

43 Dies aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so hätte er gewacht und nicht zugelassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.

44 Darum seid auch ihr bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.

45 Wer ist also der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zur rechten Zeit zu geben?

46 Selig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solcher Tätigkeit findet.

47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.

48 Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr säumt zu kommen,

49 und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Betrunkenen,

50 dann wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt,

51 und er wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil mit den Heuchlern geben. Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.

Anmerkungen zur Peschitta (Syrisch-Aramäisch)

• Vers 42: „Darum wacht“ steht in der Peschitta als ܐܬܥܝܪܘ (eth‘īru) = „seid wach / bleibt aufmerksam“, eine aktive Dauerform.

• Vers 45: „treu und klug“ → ܡܗܝܡܢܐ (mehīmna, treu, glaubwürdig) und ܚܟܝܡܐ (ḥakīmā, weise). Das syrische Wort für „Knecht“ ist ܥܒܕܐ (ʿabda) = Diener/Sklave.

• Vers 51: „entzweischneiden“ wird im Syrischen mit ܢܦܠܓܝܢܝܗܝ (nepalgeineh) wiedergegeben = „er wird ihn abtrennen/teilen“.

Mein Gedanke sind angeregt durch den Hl Athansius (siehe Evangelium Tag für Tag)

Nicht nur, wenn der Herr wiederkommt.

Der Augenblick der Offenbarung unseres Lebens geschieht in gleißendem Licht vor dem Herren.

Alles, was vor unserer Hinwendung zu Jesus geschah, wird in einem anderen Licht sein – vielleicht ganz im Schatten. Jesu Vergebung löscht es.

Was aber danach in meinem Leben geschah, ist im Licht der Gnade.

Aber Vorsicht: Die Gnade verzeiht nicht – sie sagt: Du hattest mich – warum lebtest du nicht danach?

Die Gnade ist eine große Frage an mich.

Denn sie befreit mich von mir selbst und gibt mir so die Möglichkeit, alle meine Gaben zur Ehre Gottes und zum Segen für meinen Nächsten einzusetzen.

Es ist eine Möglichkeit und eine Verantwortung.

Nichts bindet mich mehr, denn mein Leben ist geborgen in Gott.

Darum: Alles ist nun frei für den Nächsten, den Bruder.

Sehe ich aber weg von dieser Gnade und fange erneut an, mich um mich selbst zu sorgen, um meine Vergnügungen zu kümmern, sage ich damit zu Gott:

„Ich traue Dir nicht“.

Ja, ich misstraue erneut – wie Eva am Anfang der Tage.

Ich unterstelle Gott, dass Er nicht bedingungslos gut zu mir ist und mir nicht alles, alles, alles gibt, was notwendig und gut für mich ist.

CFD

Das ist ein Contract for Difference. Damit habe ich eine kurze Zeit an der Börse gehandelt. Ein Hebel. Mit wenig Geld bewege ich viel. Sehr schnell bewirke ich viel – in beide Richtungen.

Ich muss dabei eine kleine Sicherheit hinterlegen und kann dann je nach meiner Bonität sehr wirksam sein (bitte nicht machen).

Es ist ein gutes Bild für mein Leben (Sicherheit) und die enorme Wirkung, die alle meine Handlungen haben.

Und ich sage: In erster Linie für Gott haben!

Für seine Ehre.

Alles, was ich tue, nachdem ich mich Jesus Christus anvertraut habe, fällt direkt auf Gott zurück.

Meine Ehre ist Seine Ehre.

Ich offenbare den Wert Seines Opfers in der Weise, wie ich daraufhin lebe.

Beispiel

Ich werde David zu seinem Geburtstag ein Büchlein schenken. Es ist inhaltlich wertvoll.

Wenn er es gering achtet und nicht liest, drückt er damit mir als Geber eine gewisse Geringachtung aus. Liest er es und ändert entsprechend sein Leben, ist es auch für mich eine Ehre, eine Freude.

Ein kleines Beispiel.

Winzig, im Vergleich zu dem, was Gott gab.

Wie stehen wir vor Gott da, wenn wir vor der Welt der Engel und Gewalten sagen: Sorry, ich habe das Opfer Jesu ins Regal gestellt – genutzt habe ich es nicht.

Wie steht Gott dann da?

Nur in der Verborgenheit

Den Glauben in der Tat zu entfalten, braucht keine Wunder Gottes, keine Offenbarungen. Im Gegenteil.

Das Wunderbare geschieht, weil mein Glaube weniger Licht hat, als er zur Tat braucht – deshalb ist es Glaube und deshalb ist es ein Wert.

Ein kleiner Schritt des Gehorsams im Glauben – ohne Erfahrung, ohne Sicherheit, ohne etwas anderes als Glauben – ist kostbar für Gott.

Je weiter Gott Seinen Segen zurückziehen darf, desto mehr Ehre kann ich Ihm machen.

Und: Es ist kein Spiel.

Es ist der Sinn der geschaffenen Welt.

Nur darum gibt es eine schattige Welt außerhalb der Welt der vollkommenen Klarheit des Himmels.

Ich kann Gott wirklich eine Freude machen – wie kein anderes Wesen sonst. Wie kein Engel und keine Mächte – weil ich ohne Licht glauben kann.

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