Mo 15.09.2025 Gedenktag der Schmerzen Mariens
Joh 19:25-27 Die drei Marien unter dem Kreuz
Der Text
Aus dem griechischen Urtext:
25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu Seine Mutter und die Schwester Seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.
26 Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den Er liebte, dabeistehen, spricht Er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27 Dann spricht Er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Worüber ich heute nicht spreche
Wunderbare Überlegungen zu den drei Marien, die unter dem Kreuz eine neue Gemeinschaft bilden und Familie, Volk und Welt repräsentieren.
Oder über Charlie Kirk und seine Annäherung an Maria. Warum die katholische Kirche Maria keinesfalls anbetet (Latria) sondern verehrt (Dulía), genauer: Hyperdulia (Über-verehrt). Theologisch und biblisch begründet.
Kirk wendet sich übrigens entschlossen gegen die „Unter-verehrung“ Marias, wie er es nennt, in evangelischen und evangelikalen Kreisen.
Denn heute sind mir zwei Dinge wichtig geworden: Eine Debatte von Kirk mit Abtreibungsbefürwortern – und der Waldmistkäfer, den ich bei meinem Gehen den Brunsberg hoch sehr viel antreffe.
Er läuft sehr leichtsinnig über den Weg. Und wenn er umkippt, braucht er meine Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen.
Und beides hat zu tun mit den Schmerzen Marias unter dem Kreuz.
Nur der Mensch
Mich interessiert dieser Käfer. Was ist z. B. der Nutzen seines stark gewölbten Panzers, der ihn doch das wieder Umdrehen nach einem Umkippen fast unmöglich macht.
Und: gern reiche ich ihm einen kleinen Ast, wenn es nötig ist. Und es erfreut mich, ihm zu helfen.
Kein Geschöpf außer dem Menschen tut das, will das, spürt das Leben und Leiden der Kreatur in solcher Weise.
Im Dialog mit Charlie Kirk sagt der Abtreibungsbefürworter: Sind die DNA von Ei und Same verschmolzen, ist diese Zelle noch nicht leidensfähig – also hat sie keinen moralischen Anspruch auf Schutz. Nur wer Leid empfinden kann, hat einen Anspruch auf Vermeidung.
Ist es so?
Spürt der Waldmistkäfer wenn ich versehentlich auf ihn treten würde und er sofort tot wäre?
Ich denke, das tut er nicht – ABER ICH.
Mich hat Gott so gemacht, dass ich den Garten bebauen und bewahren möchte. Weil ich all das lieben kann, was da ist.
Ich habe eine Verbindung zu allem Geschaffenen, ich kann es lieben – es ist leicht, ja es stellt sich einfach ein.
Sogar dort, wo es nicht nötig wäre.
Ein Kind liebt z. B. seinen Teddy – und es ist wirklich Liebe.
Den Teddy in den Müll zu werfen, wäre eine Verletzung der Liebe des Kindes.
Alles, wie gering es auch sei, ist der Liebe des Menschen anbefohlen. Alles erhält seinen Sinn darin. Nur der Mensch sieht die Schönheit des Heidekrautes auf dem Brunsberg – und läuft deshalb dahin.
Der Stein liebt die Heide nicht, er weiß nichts von ihr. Die Welt zu retten, koste es was es wolle – auf solch eine Idee können nur Menschen kommen. Eine Idee, die zuweilen den Boden unter den Füßen verliert.
Marias Schmerzen
Die Mutter Jesu bleibt bei ihrem Sohn – auch unter dem Kreuz.
NUR DESHALB geht Jesus ans Kreuz.
Weil dort ein Mensch ist, ja drei Frauen, auch noch Johannes – die sehr tief in Sein Leiden hineintauchen können – und es tun.
Menschen können Jesus lieben. Menschen können Gott lieben.
Niemand sonst kann das.
Niemand sonst kann deshalb am Leid Gottes leiden.
Und darum will Gott uns.
Weil wir lieben können wie Er.
Das zeigt sich daran, dass wir leiden können. Ähnlich Ihm. Das mitgehende Leiden ist der Erweis der Liebe.
Vom Leiden um das Strampeln des Waldmistkäfers – bis zum Leiden Jesu am Kreuz.
Die Spanne ist nahezu unendlich – wir stehen zwischen Himmel und Erde und verbinden so all das miteinander.
Ich sage: Gott hätte keine Welt geschaffen, wenn Er nicht einen Weg gekannt hätte, die Welt mit Seinem Wesen zu verbinden.
Nämlich der Liebe.
Von Allmacht und Ewigkeit ist in der Schöpfung nicht die Rede.
Und ohne den Menschen gäbe es keine selbstlose Liebe.
Wer also das ungeborene Kind gering achtet, der verletzt seine eigene Liebesfähigkeit – und damit seine Gottesbildlichkeit.
Ich weiß nicht was der Embryo denkt oder fühlt. Ich weiß jedoch, was ich erkenne:
Töte nicht den Sinn deines Seins.
Hinweis zu den Begriffen:
. לַעֲבֹד (laʿăvōd) – bebauen“
• Wurzel: ע־ב־ד (ʿ-b-d), Grundbedeutung: dienen, arbeiten.
• Nuance: Hier nicht nur landwirtschaftlich „arbeiten“, sondern auch „dienen“ – der Mensch dient dem Garten, indem er ihn gestaltet.
• Verwandte Wörter: עֶבֶד (ʿéved) = Diener, Knecht; עֲבוֹדָה (ʿavodá) = Arbeit, auch Gottesdienst.
• Spirituelle Dimension: „Bebauen“ ist im Hebräischen immer auch „dienen“ – also eine kultische Dimension: Der Mensch „dient“ der Schöpfung, wie er Gott dient.
. וּלְשָׁמְרָהּ (uleshamrāh) – „bewahren“
• Wurzel: ש־מ־ר (š-m-r), Grundbedeutung: wachen, hüten, beschützen.
• Nuance: Hüten wie ein Hirte seine Herde, achtsam sein.
• Verwandte Wörter: שֹׁמֵר (šomér) = Wächter, Hüter; מִשְׁמֶרֶת (mišméret) = Wache, Aufgabe, Treue.
• Spirituelle Dimension: Dasselbe Verb beschreibt auch das „Halten“ der Gebote. Bewahren ist hier also mehr als Schutz – es ist Treue, eine Haltung der Verantwortung.