Sa 08.11.2025 Oderteichhütte / Kapitel
Lk 16:9-15 Vom Mammon
Der Text
Aus dem Urtext, genau.
9 Und Ich sage euch: Macht euch Freunde aus dem Mammon der Ungerechtigkeit, damit, wenn er vergeht, sie euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen.
10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch im Großen ungerecht.
11 Wenn ihr nun im ungerechten Mammon nicht treu wart, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?
12 Und wenn ihr im Fremden nicht treu wart, wer wird euch das Eure geben?
13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
14 Die Pharisäer aber, die geldliebend waren, hörten dies alles und verspotteten Ihn.
15 Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst vor den Menschen rechtfertigen; Gott aber kennt eure Herzen. Denn was unter Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott.
Zusammenhang
Ich sehe vier Fäden.
Der Bezug auf den Text von gestern. Dort ging es darum, Freunde zu haben, die im Himmel für mich zeugen.
Dann geht es um den Umgang mit Geld.
Es geht weiterhin um die Treue im Kleinen.
Und letztlich um die je eigene Rechtfertigung.
Da mich die Selbstrechtfertigung am meisten betrifft, betrachte ich diese zuerst, vermute aber, alle hängen zusammen.
Beispiel
Gestern wurde ich zu einem Erleben um meinen Eindruck gebeten. Als ich es gesagt hatte, kam gleich ein Widerspruch.
Sofort spürte ich den Impuls, mich zu verteidigen, zu rechtfertigen.
Puh, so tief ist es immer noch in mir drin.
Wenn ich mich davon verabschiede, werde ich weniger vorkommen. Weniger als Selbst erscheinen.
Ich weiß, dass ich geborgen bin bei Gott — warum also die Sorge?
Rebellion
Dieses Thema möchte ich mit Gabi Fröhlich bei Radio Horeb besprechen.
Denn ich sehe, dass es viel öfter Rebellion ist, als einfach nur Schwäche oder Unsicherheit.
Auch hier.
Rebellion ist das pochen des Selbst auf das Königtum in mir.
Sei es laut und offenbar — oder in Trotz, Rückzug und Schwäche.
Ja, sogar in der Angst.
Die Rebellion rechtfertigt sich selbst.
Und:
Die Rechtfertigung des Selbst ist Rebellion.
Denn was passiert, wenn ich mich nicht mehr rechtfertige?
Ich erleide ein Stück sterben.
Ein Sterben, aus dem mich niemand außer Gott herausholen kann.
Und Gott rettet nur Gestorbene!
Entweder sich selbst gestorbene oder geopferte.
Beides am Weg des Paulus zu sehen.
Würde
Meine Würde entgleitet meiner Hand, wenn ich vor Gott und Menschen darum kämpfe.
Sie erblüht, wenn ich sie, bevor sie mir entschwindet, hingebe, überlasse.
Ganz praktisch also:
Wenn ich mich nicht rechtfertige.
Und jetzt:
Soweit, wie ich den anderen in den Mittelpunkt stelle (Thema gestern).
Soweit, wie ich das Machtmittel Geld, ganz Diener sein lasse.
Und all das mit entschlossener Entschlossenheit vom Großen bis zum Kleinen und Kleinsten.
Damit tauchen die vier Fäden von oben wieder auf.
Lech Lecha
Siehe die Andacht vom vergangenen Mittwoch.
Es ist der Auszug aus dem Selbst. Dem Selbst, das nur sich selbst kannte. Sich selbst Heimat war.
An der Hand Gottes hinaus in eine Heimat, die mir viel mehr entspricht.
Die Heimat, in die hinein ich zu einem Volk werde.
Zu einem Segen für andere.
Zur Ehre und Freude Gottes.
Ich erinnere:
Die Erlösung Jesu Christi nützt mir nichts, wenn ich mich nicht in dieses Land führen lasse.