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So 21.12.2025 🕯️🕯️🕯️🕯️ 4. Advent

Mt 1:18-24 Jesu Geburt

Der Text

Aus dem griechischen Urtext:

18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Seine Mutter Maria dem Josef verlobt war, fand sich, noch ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war aus dem Heiligen Geist.

19 Josef aber, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sie heimlich zu entlassen.

20 Als er dies aber erwog, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist aus dem Heiligen Geist.

21 Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst Seinen Namen Jesus nennen; denn Er wird Sein Volk retten von ihren Sünden.

22 Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt werde, was vom Herrn gesagt ist durch den Propheten, der spricht:

23 Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und sie werden Seinen Namen Immanuel nennen – was übersetzt heißt: Gott mit uns.

24 Als aber Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Jesaja

Das Zitat aus Jesaja stammt aus der Zeit des syrisch-ephraimitischen Krieges (ca. 734–732 v. Chr.). Juda mit seinem König Ahas ist in Not, Jesaja bietet ihm ein Zeichen von Gott an und Ahas lehnt ab. Nun spricht Jesaja diese Worte im Namen Gottes.

Die Situation ist anders als zur Zeit von Josef. Auch die Fortsetzung des Textes bei Jesaja passt nicht.

Denn es ist keine Vorhersage!

Auch wenn viele das sagen, ich sage: Es ist zumeist Typologie.

Typologie

Typologie versucht, in den Geist der Geschichte, der Aussage einzutauchen. Sie versucht, Wesenszüge zu erkennen. Sie nimmt Beziehung auf und hört aus der Beziehung – wer bist Du, wie bist Du, Gott.

Nicht als Frage, sondern als Sehnsucht nach Nähe.

Ich will nicht ein Wissen über Dich in mich verpflanzen, sondern mein Herz so in Deine Nähe bringen, dass es berührt ist, geformt wird, Dich an Deinem „Duft“ erkennt.

Die Typologie „weiß“ ohne beweisen zu wollen.

Wer nicht lieben will, wird auch nicht verstehen.

In der liebenden Vertrautheit erkenne ich Dich in dem, was geschieht.

Matthäus sieht so mit dem Herzen Jesajas in dem Geschehen um Maria jene Worte erfüllt.

Mir scheint, dass Wissen selbst wie Salz in der Suppe ist. In Maßen hilft es, solange es sich dem Gesamtgeschmack unterordnet.

Mit-Hörender

Ich werde ein Hörender, indem ich den Weg gehe, den Du mich führst. Ich erkenne, was vor den Füßen ist, ohne beweisen zu wollen, sondern nur um den Weg zu gehen.

Es geht nicht um Gefühle oder um die Ableitung eines Gottesbildes aus meinen persönlichen Erfahrungen. Es geht nicht darum, dass der Verstand keine Fragen stellen darf. Z. B. die Frage Marias: Wie soll das geschehen, wo ich keinen Mann erkenne.

Mir geht es darum, die Thora und die Schriften mit meinem Leben zu „vernähen“. Einzelne Stiche durchstoßen meinen Alltag und wie die Teile sich zusammenfügen, erkenne ich erst im Vollzug.

Herrlichkeit Gottes

Was dient zur größeren Herrlichkeit Gottes?

Es ist typisch zumeist das Handeln Gottes aus der Schwäche heraus. Aus dem Kleinen und von der Welt nicht gesehenem heraus. Vom Kinde her.

Bis zur Wiederkunft Jesu regiert das Kleine und Unscheinbare – nicht die riesige Glaubenskonferenz und Macht in Medien oder Politik.

Denn eine einzelne Person rettet die Welt.

Nicht eine Organisation oder ein System. Wenn es auch ein Raum sein kann.

Israel war schwach unter römischer Herrschaft.

Aber aus Israel kam das Heil. In der Schwachheit eines Kindes.

Ich will nicht hadern mit der Kleinheit des Lichte in der Flut der Dunkelheit. Als Einzelner, der darum ringt, sein Herz rein zu halten vor Gott, kann mehr Geschehen als zu erwarten ist. Der Gerechte spürt im Kleinen das Kommen des Großen.

Und er wird im Suchen von Dir gefunden werden.

Josef.

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