10 Aussätzige

09.10.2022

Lk 17:11-19 Zehn Aussätzige

Heute geht es um die Geschichte der zehn Aussätzigen. Alle zehn werden geheilt, aber nur einer kehrt um und dankt Jesus.

Jesus ist mächtig genug, um alles in Ordnung zu bringen. Es ist kein Problem, zehn Aussätzige zu heilen. Wir können uns denken, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, kein Problem hätte, alles Leid, alle Not zu verhindern oder zu heilen. Und offensichtlich will er das. Denn Er heilt alle zehn.

Aber das ist nur Macht und Macht hat keine Ehre. Nur Liebe hat Ehre. Wir können Gott etwas geben. Wenn wir im gleißenden Licht vor Gottes Allmacht ständen, könnten wir Ihn nicht wirklich ehren. Wir würden uns unterwerfen.

Wir geben Ihm etwas, wenn wir Gemeinschaft mit Ihm für höher erachten, als heil zu sein.

Wie haben die neun anderen sich gefühlt? Sie haben ihr Heilsein auch entdeckt, und es wie eine Beute davongetragen. Ihr Sinnen war auf das Heilsein ausgerichtet, auf das Geschenk, nicht auf den Schenker.

Mir scheint, ich spüre förmlich den Schmerz Jesu. Waren es nicht zehn? Wo sind die anderen neun?

Sie haben doch am Anfang zu mir gerufen und damit zum Vater. Nun aber nehmen Sie ihr Heilsein und suchen mich nicht länger.

Satan sagt zu Gott: „Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? … Aber strecke deine Hand aus, und taste alles an, was er hat. Was gilt’s, er wird die ins Angesicht absagen“.

Der Vater leidet darunter, wenn ich nur sein Erbe will, um damit in die Fremde zu ziehen, aber nicht nach Ihm frage.

Mein Herz fragt zuweilen: „Aber wer hat mich gefragt, ob ich Sohn des Vaters sein will? Warum hast du mich da hineingeworfen, dass Deine Freude und Deine Ehre von mir abhängt?

Ich höre, was Hiob gehört hat: „Wer bist du, dass du mich so fragst? Bist du aus dir selbst? Bist du der Versteher des Universums?“

Und seit Christus weiß ich, dass nur das Böse in mir sagt: „Was verloren ist, ist verloren“. Der Glaube sagt: Gott ist ein Belohner, wie es im Hebräerbrief steht (Hebr. 11:6). Und ja, ich bestätige: Ich weiß, dass hinter dem Abgrund des Selbstverlustes die Freude der Gemeinschaft steht. Und mein Glaube, dass mein Herz nichts mehr ersehnt, als Gemeinschaft, ist die Brücke über diesen Abgrund.

Noch ein Wort zum Bitten und zum Anklopfen entsprechend dem Text von gestern oder vorgestern (genauer: [Bitten Suchen Anklopfen] ).

Alle zehn bitten und erhalten. Und es wird deutlich, für mich erschreckend deutlich, dass das Bitten und das Erhalten nicht hinreichend ist.

Nur einer bittet, und dann sucht er Jesus, und dann klopft er an.

Das Wort, das bei Luther mit „geh hin“ übersetzt wird, lautet im griechischen poreúomai, ‭gehen. Darin steckt das bekannte Wort Pore, im griechischen aber auch peíro durchdringen, durchbrechen. Das ist das, was wir hatten, im Zusammenhang mit anklopfen.

In dem Text wird auch deutlich davon gesprochen, dass nach dem Abgrund der Selbstaufgabe – versinnbildlicht in dem aufs Angesicht fallen zu Füßen Jesu, etwas Neues kommt. Denn Jesus sagt zu ihm: Stehe auf. Und er steht als neuer Mensch auf.

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