Das Gesetz gilt im Ausland

Fr 21.07.2023

Mt 12:1-8 Die Jünger raufen am Sabbat Ähren und brechen das Gesetz.

Vorraussetzungen

In einer Zeit, in der die christliche Ordnung so am Boden liegt wie heute, möchte ich gern das Gesetz loben.

Aber es gilt hier der berühmte Satz von dem Verfassungsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde:

„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“

Wenn in den Herzen der Menschen die Liebe zum Vater, in Asche verborgen, kaum noch glimmt, hilft ihnen eine christliche Ordnung vielleicht nicht mehr.

Beispiel

Bevor ich katholisch wurde, haben mir die Pius-Brüder in einem mehrseitigen Dokument die Gesetzte zur Unterschrift vorgelegt. Dazu gehört auch das „Sonntagsgebot“. Als Katholik muss ich jeden Sonntag in die Heilige Messe (von genau benannten Ausnahmen abgesehen).

Ich erschrak.

Ich bin bis dahin schon jeden Sonntag in die Messe gegangen. Später, als Katholik, bin ich dann , solange es möglich war, mehrmals in der Woche in der Messe gewesen – weil ich es sehr gern wollte. Nicht, weil ich es mußte.

Solange ich mit meinem Herzen ganz in der Heimat Jesu bin, liebe ich es, mit Ihm zu „kommunizieren“ (Inhalt der Messe). Niemand braucht mich zu mahnen. Und niemand hat das Recht mich zu mahnen, wenn es einmal nicht so ist, weil die Heimat gerade etwas anderes offenbart.

Würde ich jedoch die Kirche verlassen und zugleich meine Heimat – das Gebot könnte mir eine rettende Mahnung sein.

Aber vermutlich nur, wenn noch ein Stück Heimat in meinem Herzen ist.

So dient mir das Gesetz „im Ausland“.

Gemeinsam

Über Gesetze zu streiten, zeigt zwar eine Erinnerung an die Heimat – es ist aber doch nicht die Heimat selbst. Denn dort streite ich nicht, sondern dort liebe ich. Dort frage ich nicht, was erlaubt ist oder nicht, sondern was ich tun darf, um meinen Geliebten zu erfreuen.

Ich sehne mich sehr nach Gemeinschaft mit solchen, die den Herrn lieb haben. Wie gern würde ich z. B. mit solchen die Heilige Liturgie feiern.

Ich verstehe Jesu Satz ein wenig: „Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen“ (Lk 22:15).

In dem speziellen Fall, als Jesus das sagte, ging es jedoch um die Vorbereitung auf das Leiden. Auf Sein Leiden.

Werden Christen einander finden?

Zumindest, bevor es zu einem ernsten Leiden kommt?

Zerstreut

Ich finde Fetzen der Heimat in den verschiedenen Konfessionen. In dem getrennt sein, verlieren sie jedoch sehr die eigentliche Schönheit. Jesus hat Zeloten und Zöllner zu einer Jüngerschar verbunden.

Sehr sehne ich mich nach diesem Wirken Jesu in dieser Zeit. Der Weg dahin scheint mir weniger über Gesetze als mehr über das Heimkommen zu Ihm zu gehen.

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