Mi 13.12.2023
Mt 11:28-30 Jesus lädt zu Seinem Joch ein.
Eine Betrachtung zum Verweilen am guten Ort.
“28 Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.”
Der Text wird gern isoliert gelesen.
Dann wirkt er wie ein Trosttext.
Und irgendwie süßlich billig.
Ein sanftmütiger, demütiger Jesus. Ganz harmlos.
Das Wort „sanft“ ist chrestós: brauchbar, gut zu verwenden.
Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, dann geh’ ich halt zu Jesus und lass mich trösten.
Ist es so?
Im Inferno
Chorazin, Bethsaida, Kapernaum.
Sie werden bis in die Hölle hinabgestoßen werden.
Das ist derselbe Jesus, ein paar Verse davor.
Kein Erbe, keine Kirchenzugehörigkeit, auch nicht bei den Pius Brüdern oder den Pfingstlern schützt davor, bis in die Hölle hinabgestoßen zu werden.
Ich weiß nicht, wer das ernst nimmt.
Was, wenn es ernst gemeint ist?
Meint Jesus das ernst?
Wie groß der Brand ist, kann man an der Anzahl der Feuerwehrwagen sehen, so sagte mal ein guter Prediger.
Man muss es aber ernst nehmen, und nicht wie einen Netflix-Film angeregt betrachten.
Jesus nennt den Weg hinaus.
„Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater.“
„Kenn’ ich schon“. So klingt es in meinen Ohren.
Nur an einem Ort ist Sicherheit.
Nur mit einer Haltung.
Nur eine Ordnung ist der Ewigkeit gemäß.
Das ist:
Im Joch Jesu.
Im umgestaltet werden zu Jesus.
Nicht weniger.
Ob ich Wunder erlebe, ob Jesus in meinem Umfeld ist, ob ich glaube, dass Er Gott ist, ob ich bei denen lebe, die fromm sind – alles ist nett, aber darum geht es nicht.
Wie bin ich „bei Dir“?
Zunächst: Wie bei jedem guten zusammen sein.
Ganz da, ohne Handy auf dem Tisch.
Interessiert am anderen, mit der Bereitschaft, mich jetzt mit ihm auf konkrete Dinge einzulassen. Nicht unbedingt neues – aber neu in der Weise, dass ich es tue.
Wahrhaftig bis aufs Blut. Ohne Rückhalt und ohne Feigheit.
Wenn ich den Menschen in mir offenbare, der ich wirklich bin – werde ich dann von dem noch angesehen, der doch heilig ist, unfassbar majestätisch?
Hier ist der Ort für „Glaube allein“, hier.
In meiner Blöße vertraue ich, dass Er mich neu umkleidet.
Mit dem bunten Gewandt des Josef (Jakobs Sohn).
Er wird mich zu den Brüdern schicken, und die werden mich in den Brunnen werfen und danach in die Sklaverei verkaufen.
Glaube offenbart sich allein an der Annahme von Leid.
Wer das nicht will, ist ein Theoretiker.
Er wird dann „theoretisch“ Freund Gottes sein.
Für nichts zu gebrauchen.
Aber das Leid ist ohne Unruhe.
Denn bei Ihm ist Ruhe.
Und damit verliert das Leid seinen Stachel: die Angst.
Bei Dir sein kann ich nur da, wo Du gerade bist.
Mitten in der Welt.
Und: mitten in der Nacht auf dem Berge.
Wo der Herr ist, muss der Knecht auch sein.
Nur dort ist Frieden in allem Krieg.
Nicht über den Dingen stehend.
Sondern am rechten Ort – mittendrin, aber als Knecht und Freund eines Anderen.
Wer sich selbst liebt, ist im Krieg, denn er ist nicht bei Jesus.
Und außerhalb Jesu ist allzeit Krieg – der Krieg des Schwertes oder der Krieg der Lüge.
Das eigene Kreuz
die das eigene Verdorbene
die selbst verursachte Sünde
die eigenen Ängste
die eigene Unruhe
das Leid
die Not
ohne wenn und aber
er-tragen
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