Freude der Gemeinschaft

Sa 02.03.2024 Fastenzeit

Lk 15:1-3 & 11-32 Der verlorene Sohn

Verkostung der vertrauten Geschichte.

Vollkommenes Zuhause.

Der Sohn kannte sein Zuhause. Dennoch ist er ausgebrochen.

Es gibt keine Erziehung, keine vollkommene Gemeinschaft, die nicht doch den wahrhaftigen Raum zum Ausbrechen ermöglicht.

Weder soll es so sein – kein Festhalten.

Noch kann es so sein – Freiheit des Menschen.

Das heißt nicht, dass das Ausbrechen gut und richtig ist. Es heißt nur, dass die Freiheit real ist.

Die Liebe des Vaters achtet die Würde der Freiheit.

Manchmal merke ich den Wunsch, doch nicht allzu frei zu sein.

Dann aber: Nur so ehre ich den Vater.

In aller Freiheit möchte ich lieber Knecht im Hause des Vaters sein.

Ich möchte!

Denn ich habe schon genug Zeit bei den Schweinen verbracht.

Was sagt es mir heute?

Wenn ich die Schabbat Regeln betrachte, kommt es mir zu eng, zu eingeschränkt vor. Unvorstellbar – oder?

Kann man damit fröhlich sein?

Jesu sagt, der Schabbat ist für den Menschen da.

Das heißt aber: Es soll einen Schabbat geben!

Einen Schabbat, der aufgelöst ist, kann nicht für den Menschen da sein.

Wie viele Gebote kann ich nicht verkosten, ja genießen, weil mein Freiheitsdrang mich davon abhält?

Ja – sollte es auch ein Genuss sein?

So schreibt es dieser Text!

Von der Todesliste streichen

Es gibt eine Geschichte von der Todesliste des Bären. Sie handelt davon, dass alle Tiere im Wald in Angst leben, weil sie wohl auf dieser Liste stehen.

Ein Haase hoppelt zum Bären und fragt, ob er auch auf der Liste steht.

„Ja“, sagt der Bär.

„Kannst du mich streichen?“, fragt der Haase.

„Kein Problem“, sagt der Bär und streicht ihn von der Liste.

Auch der ältere Bruder hat sein Bild vom Vater nicht geprüft.

Erst der Ausbruch und die Rückkehr des Bruders bringen das Thema zum Vorschein. Insofern dient der Bruder ihm: Denn sein Herz wird nun offenbar.

Er definiert sich und sein Leben an seinem Vaterbild.

Und daran, dass er dem Vater gefallen will.

Der jüngere Bruder will sich selbst gefallen.

Es reicht nicht, einem anderen Gefallen zu wollen – nicht einmal Gott.

Denn Gott ist väterlicher Freund und will unsere Freundschaft.

Darf ich mit meinen Freunden ein Fest feiern?

Und ein Lamm dazu schlachten?

„Klar, was mein ist, ist auch dein“.

Gott zu vertrauen bedeutet Ihn alles zu fragen.

Er drängt mir weder sein Gesetz noch seine Festlichkeit auf.

Vielleicht schaut Er mich an mit einem Blick der fragt:

„Wer glaubst du, der ich bin?“

„Frage mich, gehe mit Mir, arbeite mit Mir, feiere mit Mir.

Zusammen mit anderen.

Lerne mit Mir leben und dich nicht in deinem Bild von Mir vor Mir selbst zu verbergen.

Ich habe dich nach Meinem Bild gemacht.

Es ist Herrlichkeit, mit Mir unterwegs zu sein.“

Ich bin für Gott wie die Eva, die aus Adam genommen war.

Teil von Ihm.

Fleisch von Seinem Fleisch.

Mein Leid ist Sein Leid,

meine Freude ist Seine Freude.

So sei nun:

Sein Leid – mein Leid.

Seine Freude – meine Freude.

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