Di 02.04.2024
Mt 28:8-15 Der Auftrag der Frauen; Vertuschung der Auferstehung
Wie werde ich brauchbar?
Der Engel sagt es den Frauen, die sagen es den Jüngern, die werden es später anderen sagen.
Derweil wird die Auferstehung von den Offiziellen vertuscht – und niemand unternimmt etwas dagegen.
Falsche Demut
Viele Christen propagieren Phil 2:13. Dort steht, dass Gott Wollen und Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen.
Sind dann alle Menschen unschuldig? Wenn sie nicht wollten, ist es Gottes Versäumnis, oder schlimmer: Gott hatte kein Wohlgefallen an dem richtigen Wollen der Person.
Außerdem höre ich sehr oft, dass alles Gottes Gnade ist.
Jemand tut etwas und sagt, er habe es aus der Gnade Gottes getan.
Das klingt sehr demütig.
Der Mensch kommt nur noch als „Kanal“, als Werkzeug vor.
Wenn Gott gewollt hätte, hätte Er die Auferstehung als großes Spektakel inszenieren können. Und er hätte die Vertuschung der Oberen verhindern können, z. B. indem die Soldaten mehr Pilatus fürchten als das Geld zu lieben.
Stattdessen beteiligt sich Gott an dem Versteckspiel und will sich den Jüngern in Jerusalem garnicht zeigen (sondern erst in der Galiläa).
Ich sage: All das Verbergen Gottes ist die Frage nach meinem Herzen, nach meinem wirklich freien Wollen.
Gerade die Möglichkeit, das leise Hören der Stimme Gottes, offenbart die Verantwortung in mir.
Das Wollen aus dem Brief des Paulus deute ich als ein inneres Wissen. Eben als Gewissen.
Das Gewissen ist uns von Gott gegeben und es offenbart uns Gott.
Wir aber entscheiden uns anders.
Die Instanz Person in uns verschüttet das Gewissen und suggeriert sich eine Unschuld und Verantwortungslosigkeit.
Vielleicht passt es zu sagen: Es ist die Stellungnahme meines Herzens zu dem erkennbaren Willen Gottes in meinem Gewissen.
„Ich kann nicht“ ist eine Lüge.
Denn ich kenne und ich kann.
Aber ich stelle mich zur Welt – und blicke weg von Gott.
Ich liebe die Welt mehr als das Herz Gottes.
Ich vertraue auf mich, mehr als auf Gott.
Gemeinschaft
Gott rechnet die Liebe der Frauen den Jüngern zu.
Ihre Liebe ermöglicht das Überbringen der Botschaft.
Da sie träge zum Glaube sind, offenbart sich Jesus in der Kammer der Angst (in Jerusalem). Dort schimpft Er mit ihnen.
Unter Schmerzen wartet Er auch auf den letzten – Thomas.
Aber eigentlich soll und wird Er sich ihnen erst in Galiläa auf dem Berg (dem Ort des Gebetes) offenbaren!
Es ist nicht der Berg der Himmelfahrt, wie ich früher dachte. Bei Matthäus kommt nur dieser Berg vor – Himmelfahrt findet aber auf dem Ölberg in Jerusalem statt.
Meine katholische Kirche sagt sehr weise: Schaue nicht auf unser Versagen, sondern auf den Glauben Deiner Kirche.
Denn wenn ich Glaube habe – dann für den anderen.
Das ist das Wesen des Himmel – ich für Dich, Bruder – und du für mich.
Meine Verantwortung ist die für den Anderen.
Und aus dieser Verantwortung kann mich die Liebe Gottes nicht entlassen.
Neuanfang
Ich hatte schon notiert, dass hier ein Epochenwechsel stattfindet. Die Epoche des Glaubens – ich möchte sagen der Liebe, aber das Wort versteht kaum einer.
Zurück nach Hause, in die Provinz, nach Galiläa.
Zurück zu den Fischernetzen des Alltages.
Jetzt aber: Sie brauchen kein Spektakel mehr. Jesus am Kohlenfeuer, Jesus auf dem Berg, der vielleicht auch Sein Berg war, auf dem Er den Vater gesucht hat.
Gewandelte Menschen sind an Jesu statt brauchbar.
Jesus war mir nie ein persönliches Ereignis.
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