Sa 04.05.2024 🌷Hanne 71
Joh 15:18-21 Vom Hass der Welt gegen Jesus und die Seinen.
Die Feindschaft der Welt gegen Jesus und die Seinen – besonders auch Israels – bedeutet nicht, dass ich der Welt fliehen soll.
Es ist nicht einfach so: Die da in der Welt und wir hier im Reich Gottes.
Es ist nicht so, dass die Welt nur eine Art Bergwerk ist, aus dem man möglichst viele Menschen für jenes Reich des Himmels gewinnen soll – der Rest vergeht.
Es ist vielmehr so, dass es eine Überschneidung gibt.
Die Welt hat einen Sinn, sie ist Gottes Schöpfung.
Selbst die Dämonen wissen das und wollen gern Menschen besitzen. Menschen, die doch in dem Fall oft keine Christen sind.
Selbst der Teufel ist nicht zufrieden, die Welt zu besitzen – an ihr ist zu sehr die Hand Gottes, des Schöpfers zu spüren. Der Hauch der Herrlichkeit des Schöpfers „stinkt“ ihm.
Ich versuche ein Bild:
Bild der Suppe
Ist die Suppe, für die wir Christen das Salz sein sollen, Teil der Welt?
Warum sollten wir denn Welt erhalten, wenn sie vergeht? Wenn nur der eine Rolle spielt, der „gerettet“ wird?
Salz sein ist nichts Missionarisches.
Ich glaube, dass die Welt das Objekt der Wiederkunft Jesu ist.
Kein Hinaufheben in einen Himmel, der nichts mehr mit der Welt zu tun hat.
Darum auch keine physische Entrückung.
Wenn Jesus wiederkommt, wird Er die Welt verwandeln.
Das ist genauso schwer vorstellbar, wie ein Leben in irgendeinem Himmel irgendwo da oben.
Ich verweise mit Freude auf den Text von Martin Mosebach, den ich an die Andacht von gestern angefügt habe.
Wir „retten“ nicht andere Menschen, sondern wir leben schon jetzt das Leben vom Vater her. Und der Vollzug dieses Lebens ist die Liebe zum Anderen und die Sehnsucht, er möge den kennen, der meine ganze Glückseligkeit ist.
Warum hasst die Welt Gott
Ich beobachte also: Es gibt in der Welt eine Überschneidung der Kinder der Welt und der Kinder Gottes.
Aber warum interessiert denn die Kinder der Welt, dass andere nicht ebenfalls Kinder ihrer Welt sind?
Sollte es ihnen nicht egal sein?
Das Gewissen
Der Hass der Welt offenbart das Gewissen der Welt.
Gott selbst garantiert jedem Menschen die Freiheit, die Basis des Gewissens ist.
Immer.
Und der Hass ist ein Merkmal davon.
Wenn ich ein Gewissen habe, habe ich auch Verantwortung. Verantwortung bedeutet, dass ich die gute Tat tun muss.
Wenn ich das nicht tue, kann ich mich entlasten, indem ich die Forderung der guten Tat auf jemand anderes projiziere.
„Du bist Ursache meines Mangels“ ist dann der Gedanke.
Ich ertrage den Schmerz der Verantwortung nicht – die Würde des Mensch-seins.
Die Kraft, die Gott in mich gelegt hat, damit ich die gute Tat tun kann, ist da.
Sie richtet sich nun gegen den, dem ich die Verantwortung für meinen Streit mit meinem Gewissen gebe.
Z. B. Israel. Oder den Weisen von Zion mit ihren „Protokollen“. All dem Bösen, den Anderen, dem Staat, den Erfolgreichen etc.
Selbst Satan muss dafür herhalten – und er freut sich.
Gebe ich ihm die Schuld, verhöhne ich damit Jesus.
Ich stelle also fest: Ohne Gewissen gäbe es gar keinen Hass.
Und die Kraft des Hasses ist eigentlich die Resource für die gute Tat.
Katherina von Siena zitiert an einer Stelle Gott und sagt: Gott wird immer sicherstellen, das unser Wille frei ist.
Das macht unser Leben unbequem.
Aber Gott hat immer schon gegeben, was Er von uns dann will.
Die Kraft zur Freiheit ist vorhanden – sonst wäre Gott ungerecht.
Das weiß ich – darum der Hass.