Zeugen Jesu

Mo 06.05.2024

Joh 15:26-27 + 16:1-4 Zeugnis und Verfolgung

Kein neutraler Ort

Der menschliche Geist braucht einen Herren, für den er wirkt. Immer.

Einen Raum, einen Ort zu dem er gehört.

(Quelle: ahavta+ Rabbi Soloveichik)

Die Uni von Columbia hat den Namen Gottes in ihrem Siegel – auf Hebräisch.

Zudem auch die Worte „Uri El“ der Herr ist mein Licht, in der kleinen Schleife אורי אל

Heute beten einige Studenten dort andere Götter an. Ein Erbe muss erworben werden, um es zu besitzen.

Der Geist der Welt ist nicht Gottes Geist.

Wenn ich versuche „frei“ zu sein, werde ich nicht bei Gott landen.

Der Sinn der Freiheit ist, diese Freiheit in das richtige hinein-zu-verlieren.

Freiheit, die herumvagabundiert, wird gefressen.

Wenn meine Hände von Arbeit im Garten dreckig sind, muss ich sie vom Dreck befreien (waschen), um Essen zu machen.

Der Sinn des Waschens ist aber nicht, saubere Hände zu haben, sondern sie für bestimmte Handarbeiten „frei“ zu haben.

Das wesentliche Wort heißt hier „für“, mehr als Wort „frei“.

Zeugen

Inwieweit die jungen Menschen an der Uni verantwortlich für ihre Irrungen sind, ist nicht so klar.

Mir scheint, das meiste liegt an anderer Stelle: An den fehlenden oder wenig glaubwürdigen Zeugen.

Die Kenner Jesu, die in ihrer Lauheit, der Offenbarung des Geistes nicht ernsthaft gefolgt sind.

Die Sünder sind weniger das Problem als es die Zeugen sind.

Jesus kritisiert kaum Sünder – sondern Pharisäer und Schriftgelehrte.

Die geistige Elite.

Die Kirche!

Wie es mir gefällt

Die großen Kirchen haben ihren Auftrag schon lange zumeist nur „verwaltet“. Aber auch die kleinen Freikirchen haben ihre Aufgabe des Zeugnisses in einen „Job“ verwandelt, der zumeist in Selbstbestätigung mündet. In eine Form der Jesusbeziehung, die fragt ob und was mir gefällt.

Gott kann mir zeigen, was ich tun soll, solange es mir damit gut geht, ich mich wohlfühle oder es mich ehrt – Hauptsache es ist irgendwie für mich gut.

Wenn jemand aus der Welt sein religiöses Bedürfnis betätigen will, muss es schon eine Ideologie sein – oder Allah. Von uns kommt nichts.

Es sind weniger die Moslems oder sogar die Islamisten das Problem – wir sind es.

Und so werden wir es am Ende auch zu hören bekommen.

Drei Jahre

Selbst Jesus hat etwa drei Jahre gebraucht um aus den Fischern und Zöllnern Zeugen zu machen.

Zeugnis ist nicht erfüllt mit „Jesus lebt“ Aufklebern.

Sondern mit einem Herausschälen aus der alten Familie der Welt (dem je anderen „Vater“) und dem einpflanzen und bewässern in den Boden des Reiches Gottes.

Ein Prozess der Metamorphose am lebendigen Leib.

„Glauben“ oder eine Form zu vollziehen, ist dabei im besten Fall nur, die Hände zu waschen.

Wenn ich sie mir aber nicht an dem rechten Werk dreckig mache, ist all das sinnlos und leer.

Und diese Leere in der Welt wird gewiss mit anderem „Unkraut“ ausgefüllt.

Wo das Getreide nicht wächst, wächst der Taumellolch.

Zwei Zeugen

Das Zeugnis eines Christen ist der Ausdruck eines anders-seins. Nicht ein Wort allein.

Die Menschen fragen, wie man Christ wird, weil sie etwas sehen.

Ich bin entweder „früher Zeuge“. Also jemand der säht und das Gießen anderen überlässt. Oder später Zeuge, der sehen darf, wie an dem Halm das Korn sichtbar wird.

In jedem Fall ist ein zweiter Zeuge nötig. Der Geist Gottes.

Er bereite oder er erntet – aber er arbeitet nicht allein.

Er ist zweiter Zeuge.

Dabei bezeuge ich nicht ein tolles Leben – sondern nenne dem bisher nur von der Welt versorgten Menschen, wer sein eigentlicher Vater ist.

Die Versorgung der Welt ist ein Provisorium. Und die Heimatlosigkeit mündet im Schweinestall, wie Lukas es beschreibt.

Komme, Bruder – zum Vater.

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