Dem hungrigen öffnet Gott die Hand.

So 19.05.2024 Pfingstsonntag

Joh 15:26-27, 16:12-15 Reden über den Heiligen Geist

Der Geist legt Zeugnis ab.

Und die, die von Anfang an dabei waren.

Er wird die Jünger in die ganze Wahrheit führen.

Menschliches ist zu wenig

Tradition

Ich bin überzeugt, dass Tradition gut ist, hilfreich.

Aber nicht hinreichend.

Nachdenken

Nachdenken ist gut – es braucht aber das, worüber es nachdenkt.

Denn es kommt „danach“, wie das Wort schon sagt.

Sich mit anderen beraten

Ebenso eine eigene Quelle. Der andere kann durch nichts ganz ersetzt werden.

Zeugnis hören

Das ist anders als beraten. Wie werde ich ein Zeuge und wie erlaube ich Zeugnis an mir? Wie schaffe ich dem anderen Raum an mir?

Forschen

In etwa: Ein sich mit der Geschichte beraten. Also eine Ergänzung zum obigen Punkt.

Jesus ist undenkbar

Jesus als Christus ist undenkbar. Das Wesentliche an Ihm können wir nur durch Offenbarung empfangen. Offenbarung, die von den obigen Punkten bereitet, begleitet und geprüft wird.

Auch dem Glaubenden wird nicht der Verstand gefüllt, sondern es wird zu einem inneren Wissen – besser: einem inneren Zutrauen.

Dass Du, Herr Jesus, immer noch leiblich bist, entzieht sich meinem Wissen und Verstehen. Und ich brauche dafür das Zeugnis der Kirche UND den Geist, der es mir bestätigt hat.

Beispiel

Vor ein paar Jahren sprach ein bekannter jüdischer Mann auf unserem Konvent der Brüder in Loccum.

Er sprach über Trinität und versuchte uns zu erklären, dass man das anders sehen müsse. Anders als die Christen es tun.

Er versuchte also von außen etwas zu erklären in das er nicht eingetreten war. Ich spürte förmlich die Bedeutungslosigkeit seiner Worte. Er konstruierte sich eine Vorstellung und kritisierte diese dann.

Der Geist führt etwas ein, was ohne ihn nicht erkennbar wäre.

Was sollen wir mit Jesu Worten nun tun?

Mir scheint, die Hauptbotschaft heute ist, dass wir warten und ertragen sollen zu warten.

Heute ist es kaum möglich einen ganzen Satz zu sagen, ohne dass der andere nicht schon sagt „ich weiß“ und das seine sagt.

Geschweige denn kann ich einen komplexen Zusammenhang darlegen.

Dabei fängt die Wahrheit erst bei mehr als einem Gedanken an. Mehr als ein Gedanke zugleich!

Manchmal ist es ein Spaziergang durch einen Raum. Eine Betrachtung und ein Warten auf das, was sie meint, was sie von sich aus sagt.

Wahrheit ist ein scheues Reh. Sie läuft bei zu viel Gerede weg.

Sie will von sich aus etwas sagen – nicht argumentativ, sondern in Respekt ihr gegenüber.

Und der Geist Gottes ist Wahrheit.

Solange ich dem Geist meine Meinung um die Ohren haue, wird er schweigen.

Zeugnis

Der Anfang ist die Sehnsucht. Manchmal ersehene ich mit Leidenschaft über Jahre, bevor Gott mir glaubt, dass ich es bedingungslos wissen will.

Ich räume den Raum leer und warte.

Ich bekenne, dass der Sinn des Raumes vakant ist. Es fehlt das Wesentliche.

Das war so z. B. mit dem Beten.

Beten ist gut – aber das wortreiche Beten, dass ich kannte, stimmte nicht mehr. Es ist nicht das Wesen von Gebet.

Heute ist es die Heiligung.

Es ist nicht einfach ein zugesprochener Zustand.

Keine Proklamation.

Es ist nicht Perfektion.

Es steht noch aus. Ich laufe ihm nach, ob ich es ergreifen kann.

Vielleicht sieht Gott meine Sehnen, mein Rennen und hebt mich auf, dass er mich am Ende ins Ziel trage.

Es ist kein Fahrstuhl – es ist ein Kampf auf Leben und Tod.

Nicht so sehr für mich, sondern weil ich Ihn liebe.

Und darum auch für die, die Gott mir gab.

Meine Familie, Freunde, die Bruderschaft, Männerkreis und Klienten, Kirche und Vaterland.

Dem Hungrigen öffnet Gott die Hand – nicht dem Zufriedenen.

Ein Kommentar zu „Dem hungrigen öffnet Gott die Hand.

  1. Wahrheit ist ein scheues Reh. Sie läuft bei zu viel Gerede weg. Sie will von sich aus etwas sagen – nicht argumentativ, sondern in Respekt ihr gegenüber. Und der Geist Gottes ist Wahrheit.

    Mich hat heute bewegt, dass sogar der Geist der Wahrheit nicht aus Sich selbst heraus redet — Er ist selber zuerst Gesendeter, Hörender und Empfangender.

    Auch darum verdient Er, dass ich Ihm zuhöre.

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