Wie kenne ich Jesus?

Fr 02.08.2024 Ferna / Tastungen

Mt 13:54-58 Jesus in Seiner Heimatstadt

Vorüberlegung

Als die Menschen sagten, sie kennen Jesus, nennen sie nichts anderes von Jesus, als seinen Familienbeziehungen.

Sohn des Zimmermanns und der Mutter Maria. Seine vier Brüder und Seine Schwestern. Von Ihm selbst sagen sie nichts – wissen sie nichts zu sagen?

Keine Taten, keine Eigenarten, keine Jugendgeschichten.

Dabei war es der, der mit den Schriftgelehrten aus Jerusalem diskutierte und sie erstaunte. War Seine Gottesliebe und Seine Schriftweisheit so unbekannt?

Sie hätten mehr von Ihm kennen können.

Als wen kenne ich Jesus?

Wer meint, Ihn zu kennen, der kennt Ihn nicht.

Ich kenne Dich auf manche Weisen und ach wie schnell denke ich, ich kenne Dich schon. Habe ich nicht mit Dir dies und jenes erlebt über all die Jahre und Jahrzehnte?

Und erwarte ich Dich in etwa so, wie ich Dich kenne?

Du zeigst Dich zunächst bescheiden

Du hättest auch von Himmel herabsteigen können. Aber Du hast Dich als Kind gezeigt, als kleiner Junge von Nebenan, als Zimmermann, den Eltern untertan.

Du offenbarst Dich mir und der Welt zunächst als der Unauffällige.

Zwar habe ich Dich sehr nah und auch groß erlebt – aber ich ahne, dass ich nur einen Schatten Deiner eigentlichen Herrlichkeit kenne.

Die Jünger kannten eine Rolle von Jesus

Die Rolle des Wanderrabbis und des Wunderheilers. Etwas anderes „geschehe Dir nur nicht“, sagt Petrus.

Viele kennen Jesus so. Jesus nahe und scheinbar vertraut als Helfer und Lehrer.

Und mit Jesus gehen heißt dann auf diesem Weg mit Ihm gehen.

Der andere Jesus

Eine der Wandlungen Jesu ist die vom Wanderrabbi zum Opferlamm. Für die Jünger unbegreiflich und befremdlich. Egal, wie oft Jesus es ihnen ankündigt – sie verstanden Seine Worte nicht.

Und ich? Erkenne ich Dich noch, wenn Du mit mir andere Wege gehst, als die des Rabbis? Will ich Dich dann suchen und bei Dir bleiben, wie Maria von Magdala es tat?

Oder noch davor, an Deinem Ort des Weinens und des Zitterns in Gethsemane.

An die Orte der Schmach, der Ohrfeige, des Speichels in Deinem Gesicht.

Wenn ich meine Dich zu kennen, dann als den, den ich noch nicht kenne als den, der Du über alles hinaus bist.

Wie geht es weiter

Du offenbarst Dich besonders in Josef, dem jüngsten Sohn Jakobs.

Sie kannten ihn als Sohn, als Lieblingssohn. Sie hörten von seiner Thronschaft, aber es war ihnen lächerlich (aus Josefs Träumen).

Sie schlugen ihn fast Tod und verkauften ihn in die Sklaverei.

Als er aber wie der Sohn Pharaos auftrat, erkannten sie ihn nicht.

Ist es schon so, oder kommt es noch?

Du, ganz anders als der Rabbi, als das Lamm.

So anderes, dass Johannes, der Dich doch so gut kannte, vor Deinem Erscheinen wie tot zu Boden fällt (siehe Offenbarung).

Wenn Du erscheinst, wird mir meine Lässigkeit vergehen.

All mein Reden wird mir vergehen und ich werde sein wie ein ausgegossener Schluck Wasser.

Ob Du mich dann noch kennst, in Deinem Hofstaat der Mächte und Gewalten?

Die Brüder fürchteten, dass Josef sie kennt – denn was anderes als Strafe kann das bedeuten.

Ich bilde mir ein, besser zu sein?

Bloß nicht.

Wenn ich dann doch zumindest diese Liebe zu Benjamin habe, die das Herz des Sohnes des Pharao zu Tränen rührte.

Denn allein in der Liebe zum Bruder bleibe ich Ihm bekannt.

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