So, 04.05.2025 🌷Hanne
Joh 21:1-19 Jesus am See und die Fragen an Petrus
Der Text
Den ersten Teil hatte ich am 25.04.2025 betrachtet:
Ganz leer, zurück zum Fischen.
Heute fügen sich die Texte der 1., und 2. Lesung an den zweiten Teil des Evangeliums.
Jesus fragt Petrus dreimal, ob er Ihn lieb hat. Das verbindet Er mit dem Auftrag, die Schafe Jesu zu hüten.
Und dann: „… ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst.“
Damit, so Johannes, deutet Jesus an, mit welchem Tod Petrus Gott preisen wird.
In der Apg 5 ist die Rede davon, dass die Apostel sich freuen, in der Auspeitschung geehrt zu sein, für den Namen Jesu leiden zu dürfen.
In Offb. 5 wird das Lamm, das geschlachtet ist als würdig gepriesen.
Es gibt einen ausführlichen Begleittext: Annäherung an die Liebe
Ich überspringe deshalb die Hinführung.
Ist Leid nicht möglichst zu vermeiden?
Na klar. Es ist natürlich, Leid zu vermeiden. Es entspricht dem Menschen, dies zu tun – auch wenn es manchmal anders aussieht.
Wer will schon Leid? – ich jedenfalls nicht.
Und nun kommt das „aber“ um die Ecke.
Aber Johannes bringt das Kreuz, das Leid des Petrus, mit dem Lob Gottes zusammen.
Die Apostel preisen das Leid, das sie für Christus leiden durften.
Johannes sieht in der Offenbarung die Gegenwärtigkeit des Leides Jesu (siehe Begleittext).
Die KI schlägt mir als hebräisches Pendant das Wort כָּבוֹד (Kavod) Ehre, Herrlichkeit, Gewicht, Schwere vor. Sehr richtig.
Der Heilige Rafael Arnáiz sagt: „Leid ist die einzige Währung, die eines Tages Wert haben wird.“ Er zitiert damit viele andere Heilige (siehe Begleittext).
Die Sache ist klar – aber wie kann ich mich ihr nähern?
Indem ich Dir zunächst in den Widrigkeiten des Lebens meine Liebe zu Dir offenbare.
Die Widrigkeiten des Lebens
Ausführlich im Begleittext.
Ich schrieb vor zwei Tagen vom Essen machen und wollte nun loslegen. Aber alles, so schien mir, stellte sich mir in den Weg. Es gelangt mir nichts – und ich spürte den Zorn der Ohnmacht. Am Ende habe ich nur Kartoffelspalten in der Heißluftfriteuse gemacht (allerdings mit einem kreativen veganen Dip).
Nach einer Weile erst erinnerte ich mich daran, dass „alle Dinge denen zum Besten dienen, …“.
Gerade die Überforderung ist der Segen gewesen.
Ich stelle eine These auf:
Aktivität unter 100 % der Leistung führt zur Gewohnheit – aber nicht zum Wachstum.
Erst eine gewisse, subjektiv empfundene Überforderung („103 %“), führt zu Wachstum. Siehe im Sport – aber auch sonst.
Nun neu: Eine deutliche, objektiv auch richtige, Überforderung kann zum geistigen Wachstum führen.
Sie kann mich zwar in Zorn und Bitterkeit ausweichen lassen – aber sie kann mich auch in das Joch Jesu bringen.
An wen wende ich mich?
An wem habe ich genug?
Drückt nicht meine Treue IN der Überforderung meine Liebe zu Dir aus?
Zunächst drückt sie Glauben aus, denn Treue ist Glauben.
Der Glaube aber ist immer und nur Glaube AN etwas, genauer an jemanden.
Nur die Liebe übersteigt die natürliche Welt.
Nur in ihr bin ich Gott ähnlich.
Nur hier werde ich erhoben, Gott ein Gegenüber zu sein.
Ja, und auch nur hier habe ich wirklich Würde.
Praxis
Im Begleittext sind praktische Überlegungen zum Leiden des Alltags.
Die kleine Spannung in der Ehe, das Gefühl überfordert zu sein, die alltägliche Sackgasse, das Nichtverstandenwerden, das innere Alleinsein etc.
Gerade die Unmöglichkeit, dies mit Kraft – oder auch mit Gnade – zu überwinden, führt mich in die Wahl: Will ich es in die Liebe investieren?
Oder schreie ich eine gefühlte Ungerechtigkeit hinaus?
Erfolg, Segen und Gnade sind keine Währungen des Himmels!
PS:
Es wäre schön, das Thema Angst noch auszuführen.
Es steht schon einiges dazu im Begleittext 😉